Hilflos laufe ich über einen langen Gang. Da sind viele Türen, die öffne ich. In den Zimmern sind Menschen, die ich nicht kenne.
Ich frage sie, “Wo bin ich?” Ihre Antwort ist: “Im Irrenhaus.” Die letzte Türe, die ich öffne, zeigt mir, dass es stimmt. Da liegt ein Mensch in einem Krankenbett, mitten im Raum. Ich gehe ganz nah an das Bett und sehe, der Mann ist mit Gurten an das Bett gebunden. Er sagt: “Durst”. Ich frage ihn, warum er so armselig da liegen muss. Seine Antwort: “Durst”. Eine Krankenschwester kommt ins Zimmer und schreit: “Was machen Sie hier?” Sie packt mich und schiebt mich aus dem Zimmer. Ich sage ihr: “Der Mann hat Durst.” Sie antwortet: “Das geht sie überhaupt nichts an.” Richtig! Aber der Mann hat Durst!
Jetzt weiß ich, dass ich in einem Nervenkrankenhaus bin, aber ich weiß nicht warum. Meine Gedanken wirbeln in meinem Kopf. Ich suche meinen Geldbeutel, meine Papiere, mein Handy, ich habe gar nichts mehr. Ich merke erst jetzt, dass ich einen lilafarbenen Anzug trage, der mir gar nicht gehört. Ich gehe barfuß. “Wo sind meine Schuhe?” Ich laufe zu einer großen Glastür und will sie öffnen. Die Tür ist verschlossen. Ich bin eingesperrt. WARUM??
Ich schreie um Hilfe. Ich renne über den Gang und schreie weiter. Immer lauter. 5 Pfleger packen mich. – STILLE –
Ich wache auf und merke, dass ich im Bett liege, fixiert, und ich habe Durst!
Dieser Text stammt von unserer verstorbenen Mitarbeiterin Angelika Kurella. Sie schrieb dazu im März 2014: Sende Ihnen anbei die Schilderung “DURST”, die ich mir ausgedacht habe, Das könnte durchaus passiert sein.